15.01.2009

Finale Statement

Seit genau einer Woche sind wir vier wieder in der kalten Schweiz... Bereits jetzt vermisse ich das warme Wetter und die Lauftrainings in den kakteenreichen Nationalparks. Und auch mein Tuscon-Entspannprogramm am Abend im Whirlpool fehlt mir. Auch ich möchte mich zu diesen wunderbaren 2,5 Wochen in den USA noch kurz äussern obwohl Eli schon ziemlich alles gesagt hat:-)



Als Corinne und Joni ca. vier Wochen vor Weihnachten mit dem Vorschlag kamen, in die USA zu reisen, war ich sehr überrumpelt. USA, Trainingslager?!?! Zwei total unbekannte Sachen für mich. Aber ich sagte zu, für meine Verhältnisse sehr spontan *g* und bereut habe ich es überhaupt nicht.
Die Reise war lang, sehr lang. Alles hat dank der top Organisation von Joni bestens geklappt und alle kamen heil aber erschöpft in Amerika an. An dieser Stelle möchte ich Joni nochmals herzlich Danken.
Vom Land selber war ich positiv überrascht. Die Amis sind ein freundliches und zuvorkommendes 'Völkli'. Obwohl die Amis absolut keine Fussgänger sind und für jede Distanz das Auto nehen (bei diesen niedrigen Spritpreisen verständlich) waren die Nationalparks immer gut besucht mit Wanderer. Diese hatten Freude an uns sportlichen Schweizer und wir bekamen immer ein aufmunterdes Hello oder Good morning zu hören. Auch die Landschaft selbst war atemberaubend und eindrücklich. Vorallem die Kakteen in diversen Formen und Farben haben mich fasziniert. Eines hatten diese immer gleich: Sie waren stachlig. Die Kratzer sieht man heute noch an meinen nicht mehr ganz so braunen Beine*smile* Jedenfalls kann ich euch allen eine Reise nach Tucson nur empfehlen!
Gerne erinnere ich mich an die Zeit zurück und hoffe, dass sich das harte Training in Tucson für uns alle positiv auf die kommende Saison auswirkt.








- Zuerst möchte ich Joni danken, für das Organisieren der Reise und allem drum herum. Die Appartment-Anlage war wirklich ein Volltreffer und genau meinem Geschmack.


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12.01.2009

Eli's Schlussbericht

Dies ist ein Schlussbericht über meine persönlichen Erfahrungen in Tucson und dient uns allen als kleine Erinnerungsstütze, sofern wir später mal wieder einen Blick auf diesen Blog werfen. Ich nehme das Fazit gleich vorweg: Tucson war für mich ein einmaliges Erlebnis! Wir waren ein gutes Team, hatten viel Spass, das Wetter und die Umgebung stimmten. Auch das Training war gut und ich bin mit Sicherheit jetzt deutlich "zwäger" und fitter als zuvor!

Nun etwas mehr im Detail...
...zur "Mannschaft":
  • Vielen Dank an Joni für die zahllosen Stunden, die er im Internet verbracht hat und uns damit diese Reise ermöglichte. Seinem ausgesprochenen Organisationstalent und seiner Erfahrung mit Trainingslagern ist es zu Verdanken, dass der Reiseablauf reibungslos, die Wohn- und Trainingsumgebung und das Mietauto super waren. Ich muss mich auch dafür bedanken, dass er mir einige (manchmal etwas schmerzhafte) Lehrstunden in Sachen Fahrtechnik erteilt hat. Ich werde mich bemühen, dies in den kommenden Monaten in die Tat umzusetzen!
  • Corinne war die ruhige Seele der Truppe und eine wichtige Kraft im Haushalt. Das erwähne ich gerne, weil wir Männer alleine aus der Wohnung innert Kürze einen Saustall gemacht hätten... nur in unseren begehbaren Kleiderschrank hat sich Corinne nie gewagt - kein Wunder, denn darin stank es ganz gehörig nach verschweissten Veloklamotten :-) Sie war nebst meiner eigenen bescheidenen Person auch dafür mitverantwortlich, dass wir jeweils etwas zu essen hatten. Statt zu kochen war Joni jeweils für die Internet-Updates verantwortlich. Simone liessen wir nicht an den Herd, weil es sonst nur Erbsen aus der Büchse gegeben hätte :-) Corinne hat sich zudem noch vor Jahreswechsel eine Riesenbürde aufgeladen. Sie wird dieses Jahr am härtesten Duathlon der Welt, dem Powerman Zofingen, teilnehmen. Ich werde natürlich neben den Baumanns auch sie verpflegen - wenn sie mir diese dreifache Last aufschultern will!
  • Simone war die mit Abstand eifrigste von uns. Sie stand jeweils schon 15 Minuten vor Trainingsbeginn in Montur bereit und hätte am liebsten gleich den ganzen Tag durchtrainiert. Sie hat eisernen Willen und eine Disziplin, mit welchen kaum einer mithalten kann und konnte. Sie ware es auch, welche die traumhaften Angebote unserer Apartment-Anlage am meisten auskostete. So verbrachte sie viele Stunden im Fitness-Studio, am Whirlpool oder schwamm ein paar Runden. Vielleicht aber hätte ihr die eine oder andere Ruhepause auch gut getan... dennoch, chapeau!
...zur Trainingsumgebung:
  • Beim Gedanken an die vielen Male, die wir drei- oder gar vierspurige Autobahnen per Rennrad überqueren mussten, könnte einem ein kalter Schauer den Rücken runter rasseln. Es war aber weit harmloser, als man sich das vorstellt. Die Tucsoner sind sehr tolerant gegenüber Sportlern im Allgemeinen. Wir Schweizer sollten uns von den Amis diesbezüglich und auch von ihrer Offenheit einige Scheiben abschneiden.
  • Die vielen Ampeln in der Stadt sind einer der Negativpunkte. Man kommt kaum in einen Rhythmus... das bleibt aber auch nach reiflicher Überlegung der einzige Negativpunkt aus meiner Sicht!
  • Die elend langen Geraden sind der nackte Wahnsinn! Früher hab ich manchmal bei Gegenwind noch gedacht, Dagmersellen-Zofingen sei mühsam. Von nun an werde ich mich immer daran erinnern, in Tucson sehr oft das 10-fache dieser Distanz mehr oder weniger problemlos befahren zu haben!
  • Die Landschaften, durch die wir fuhren, ähnelten sich oft, waren aber sehr schön. Zeitweilen gabs kleine Überraschungen, so z.B. im Madera Canyon, als wir plötzlich von einer Art Fabelwelt und dichtem Wald umgeben waren - oder am Mt. Lemmon, wo die Aussicht fast alles übertrifft, was ich bisher so an Aussichten genossen habe!
Allerlei:
  • Ein "Minivan" in den USA fasst gut und gerne 7 Personen mit Gepäck. Auch ein Hummer steht lustigerweise in derselben Abteilung wie die Minivans...
  • Eine Gallone Benzin kostet die Amis gut $1.50... und die jammern auch noch!
  • Eine Tucsonerin sagte uns, sie hätte noch nie Schnee gesehen. Hehe, sie fährt wohl mit geschlossenen Augen herum, hatte es doch die Höhen reichlich überzuckert an den 2 Regentagen, die wir erlebten.
  • Die Tucsoner sprechen selber ein paar Worte Deutsch oder kennen einen, ders tut. Erstaunlich, wieviele Europakenner sich unter den Leuten befanden. Kein einziges Mal wurde ich gefragt, ob ich einen Volvo fahre oder Elche jage :-) Ganz im Gegenteil, einer fragte mich sogar unaufgefordert über die vergangene Fussball-Europameisterschaft aus.
  • Das beste mexikanische Essen, das ich kenne, gibt es in Tucson. Der Laden heisst El Charro Café und wir waren gleich 4 Mal da! Nach der Entdeckung gleich zweimal an einem Tag!
  • Die Amis und ihre Kaugummisprache. Sie denken auch beim zweiten Mal nachfragen immer noch, man müsste ihr Nuscheln verstehen und lassen kein bisschen locker. So heisst etwa "Y'vis'tiiin'?" soviel wie "Are you guys visiting Tucson?"
  • Kiffen am Steuer scheint eine Lieblingsbeschäftigung der Amis, nirgendwo auf meinen Reisen stank es so oft aus den Cockpits wie in Tucson!
  • Es gibt einen Fernsehsender namens "Movies that don't suck". Wir haben uns darauf nur einen Film angeschaut, und der hat "gesuckt"... Tja!
  • Noch was fernsehtechnisches: Wer von Euch regt sich über die Werbung auf ProSieben auf? Ja, ich auch! Jetzt aber wohl nicht mehr. In den USA gibts Werbung alle 5 Minuten, und die dauern auch 5 Minuten... und zudem ist es in der amerikanischen Werbung erlaubt, gegen andere Firmen Werbung zu betreiben. So kann es in einer Werbung für einen Dodge-SUV heissen: der Dodge So-und-so ist der beste SUV, vergesst diesen doofen Toyota! Witzig nicht. Stellt Euch vor, bei uns würde es heissen: Diese Kack-Orange-Leute haben die Preise schon wieder erhöht. Steigt zu uns auf Swisscom um :-)
Und ich könnte noch stundenlang erzählen. Aber damit belasse ich es. Das Fazit kennt ihr ja schon! Geniesst den Sommer... Sommer? Verdammt, es ist einfach zu kalt draussen!
Cheers, Eli

11.01.2009

Jetlag

Fast schon zum Programm bei solch langen Reisen gehört der Jetlag nach der Rückkehr (Stichwort: ostwärts fliegen). Diese Erfahrung habe ich schon mehrfach gemacht, in extremis vor Jahren nach meiner Zeit in Kanada, als ich gleich eine ganze Woche lang unbrauchbar dahin vegetierte.

Ein ähnliches Bild auch heute, zurück im trauten und verdammt kalten Heim. Mein Magen glintscht unaufhörlich, mein Kopf dröhnt, ich friere trotz Heizerei und bin schon ein erstes Mal im Sitzen eingeschlafen. Das kann ja heiter werden. Die zweite Nacht ist bekanntlich die noch schlimmere... Hoffe, meinen Tucson-KameradInnen geht es diesbezüglich etwas besser.

Viel Spass beim Eis-von-der-Windschutzscheibe-Kratzen, beim Dutzende-Kilos-Wäsche-Waschen, beim A****-Abfrieren oder einfach beim Hundert-Mal-im-Nest-drehen-und-erst-dann-endlich-einschlafen :-)

Tja, ein bisschen Leiden müssen wir ja wohl zur Strafe, dass es uns 2.5 Wochen lang so gut ging. Ist nur gerecht!

Gruess a aui us Zofige, Eli

09.01.2009

byebye tucson

wir sind alle am trauern, denn morgen müssen wir das sonnige und warme tucson verlassen! wohlwissend, dass uns in der schweiz sibirische temperaturen erwarten werden;-) um unser wirklich spannendes und erfolgreiches trainingslager gebührend abzuschliessen, geht's in wenigen minuten noch ein letztes mal zum mexikaner, mhhhh!!

ich werde die sonne, die wärme und das lockere leben hier in amerika sicherlich vermissen (auch wenn ich natürlich auch gerne wieder in unsere gemütliche wohnung in muhen zurückkehre;-). für mich war das trainingslager ein voller erfolg! wir waren eine tolle truppe, es lief immer etwas "in der bude" und wir haben täglich etwas über das land und die leute hier erfahren. die trainings verliefen stets nach wunsch, ich konnte die ganze zeit über beschwerdefrei rennen und velölen. gute gesundheit und verletzungsfrei bleiben-das wichtigste für mich. zudem hat es enorm gut getan, fast 2 1/2 wochen lang den alltag hinter mir zu lassen und für einmal einiges mehr an freizeit zu geniessen;-)

heute nachmittag haben die beiden jungs endlich "den gipfel" erreicht, das heisst, sie haben den mt. lemmon (2'700 müM) bezwungen. auf dieser höhe konnten sie sich noch kurz an die schweizer-temperaturen akklimmatisieren, da 5°C für uns bereits als kalt gelten. wir beiden ladies haben nach einem longjog am morgen den nachmittag am pool verbracht, um nochmals die batterien voll mit sonne aufzuladen. Damit wir noch ein paar strahlen in die schweiz mitnehmen können, für die armen eingefrorenen zu hause;-)

so, dies war zumindest der letzte blog-eintrag von tucson aus. wie unsere rückreise verlaufen ist, können wir dann von unserer heimat aus berichten.


08.01.2009

Ready für die Heimreise

Noch ein Trainingstag bleibt uns vier hier warmen Tucson, bevor es wieder ins 'Gefrierfach Schweiz' zurück geht. Ich bin bereit! Das heisst:
- Alle Souveniers gekauft
- Alle Ansichtskarten verschickt
- Fast alle Dollars verprasst
- Die Koffern bereits angefangen zu packen
- Handgepäck bereit gestellt
- Schnelle Beine von den Intervall Trainings geholt
- Die Haut am Pool gebräunt
- Ausgespannt im Wirlepool


Ja, und für alles, was ich jetzt doch noch vergessen habe, bleibt mir ja der morgige Tag noch. Diesen will ich nochmals in vollen Zügen geniessen.


Um noch ein paar Sätze zu unserem heutigen Tag zu schreiben:
Am Morgen machten wir Frauen ein Fahrtspiel im Saguaro National Park. Dieser eignet sich gut für schnelle Trainings, da es fast keine Steine und Wurzeln hat. Das Training ging beiden sehr gut und kamen gegen halb 12 zufrieden nach Hause. Am Nachmittag hiess es für Corinne zum letzten mal 'auf zu Rad'. Ich genoss die Zeit am Pool und im Fitness Raum. Gegen Abend ging ich meinem täglichen Ritual, dem Wirhlpool, nach.
Nach dem Nachtessen war Shopping angesagt. Alle vier fuhren zusammen zur Tucson Mall, ein riesiges Einkaufszentrum. Da wir nur eine Stunde Zeit hatten, mussten (vorallem wir Frauen) uns sehr beeilen... Aber auch unter Zeitdruck wurde ich sehr schnell meine Dollars los :-)
Nun ist es Zeit fürs Bett, mir fallen schon fast die Augen zu. Und schliesslich ist morgen unser letzter Trainingstag, an dem will ich nochmals alles geben.

Bes gli ede Schwiiz

07.01.2009

Platt - irgendwie - ich und Hinterreifen

Ich fühlte mich nach der heutigen Tour ein bisschen wie Glasnudeln in Hühnerbrühe nach 9.135 Minuten Garzeit. Nach 175 km (30 km/h) durch Kenia - kein Witz! - und einem richtigen kleinen Pässli bei Streckenhälfte war ich doch ziemlich platt. Aber auf eine schöne Art. Ich rede von dem Gefühl, das man hat, wenn man weiss, was man geschafft hat. Die Platte 4 Meilen vor dem Ziel hätte da nicht sein müssen. Erstaunlich, dass es erst am drittletzten Trainingstag passierte, denn wir fuhren zweifelsohne über Hunderte von Glasscherben über die ganzen 2 Wochen hier im Grossraum Tucson. Knirsch, Pffffffffffff.............

Trotz Fladen war es die bisher schönste Tour aus meiner Sicht. Die Landschaft war schlichtweg atemberaubend (in den Bildern nur halbwegs rüberzubringen).

Wieder zurück im trauten Heim, entschieden wir Herren (ohne Gegenstimme der Damen), dass wir uns einen Burger in den ausgetrockneten Schlund stossen wollen - unser erste in Tucson. Patty melt hiess das Ding und war zum Schmatzen lecker! Burger medium well gebraten, Zwiebeln, Kümmel (nicht "Küngel"), Sauce.

Die Damen blieben abstinent, das soll noch einer verstehen :-) Ich frage mich spätestens seit diesem Trainingslager, ob Frauen ihre Kohlenhydrate irgendwie intestinal produzieren. Oder vielleicht brauchen sie gar keinen Zucker, weil sie ja eh schon so süss sind :-)

So, fertig lustig. Lasst mich jetzt Ami-TV-Sender gucken, ich muss meine Haxen noch ein bisschen hochlagern.

Cheers, Eli









(1) In weiter Ferne ist Tucson am Horizont zwar nicht zu erkennen, ihr könnt es euch aber vorstellen, wenn ihr wollt.
(2) Soooo einsam














(3) Am höchsten Punkt im Madera Canyon
(4) Im Schlepptau












(5) Die Rettung in der Wüste - hier kauften wir unser Getränk

06.01.2009

trainings(all)tag

ich hab schon viele trainingslager an verschiedenen orten absolviert. eines wiederholt sich aber oft, der trainingsalltag. so auch in diesen zwei wochen in tucson. viele tage sehen sich ähnlich, dinge wiederholen sich oder laufen gleich ab, was zb in einem alltag von einem bünzlischweizer passiert, ist bei mir (und wohl bei allen anderen..) in einem trainingslager nicht anders. ich werde mal den heutigen trainingstag etwas genauer schildern für euch:

07.00: simone ist wie immer als erste auf den beine, ich schlafe noch.
07.25: ich nehme geräusche wahr, simone löffelt ihre letzten reste des müeslis aus dem schälchen.
07.30: jetzt heisst es auch für mich zeit zum aufstehen, muss das frühstück ja noch etwas vorverdauen vor dem lauftraining.
08.00: frühstück (müesli und banane) und internet, mein morgentliches ritual am tisch.
08.30: puh, nur noch eine halbe stunde bis zur abfahrt fürs lauftraining, nochmals kurz auf die couch hinlegen.
09.00: toilette, laufzeugs anziehen und den dogde-motor aufbrummen lassen. jetzt gehts mal die ersten kilometer mit dem auto, ich kann noch weiter wach werden;-)
09.25: ankunft am saguaro national park, broadway trailhead. jetzt noch alle mal für kleine jungs respektive mädels und los kanns gehen. eli ist auch dabei, allerdings spaziert er nur einwenig und sieht nebst interssanten tieren auch einen uralten ranger (volonteer)
11.00: corinne und ich haben unser lauftraining hinter uns, simone macht noch 15min mehr.
11.25: alle wieder zusammen beim auto. corinne und ich haben noch ein kleines fotoshooting gemacht und ein paar coole laufvideos auf den trails gedreht.
12.30: alle (oder fast alle..) sind geduscht, haben was gegessen. simone 'die unermüdliche' ist bereits im bikini und geht an die sonne an den pool.
13.00: ich entschliesse mich, heute mit corinne das erste mal ein velofährtli hier zu machen. eli startet alleine zu seiner tour.
13.50: velokleider anziehen, aufsatteln und abfahrt von corinne und mir in richtung saguaro national park. es hat viel verkehr heute, aber corinne schnappt sich mein hinterrad und kommt somit gut über die grossen highway-kreuzungen.
15.10: wir erreichen den cactus forest loop. zahlen je 5$ gebühr, die sich aber lohnen sollten. super, kein verkehr, herrliche landschaft und nur wir beide. eine traumrunde ist das.
15.40: corinne verlangt ihr gel, verzehrt es aber sehr ladyhaft, ich muss das mit ihr noch einwenig üben;-)
16.30: auf dem rückweg habe ich nun auch extrem hunger, bei mir gibts aber einen clif-riegel, das ist balsam auf den leeren magen.
17.00: wir sind zurück beim apartement. waren knapp 3h und 80km unterwegs, bin zufrieden mit meinem schnügi;-) simone treffen wir gerade, als sie auf dem weg zum warmen wirhlpool ist. eli ist noch nicht zuhause, ist er irgendwo in der prärie am herumtuckern und schaffts nicht mehr nach hause?
17.15: den computer gestartet und alle fotos/videos von heute werden geordnet und begutachtet. eine gute 'ausbeute' gibts, vorallem die videos sind super geworden, bis auf ein paar von .... tssss, naja.... . ach ja, eli ist auch wieder zurück, aber halb erfroren, er hatte keine handschuhe dabei.
18.00: alle wieder im haus. simone mit grossmutterhaut vom wirhlpool und die anderen vom velotraining. spontan entscheiden wir uns, heute wieder beim mexikaner (gleich um die ecke..) was leckeres zu verspeisen.
18.45: salat wird noch zuhause gegessen, die hauptmahlzeit besteht dann aus enchiladas, tortillas oder zb tamales. der mexikaner ist saugut, da gehen wir nochmals hin!
20.15: mit vollem bauch kucken eli und corinne den film superman im tv, simone ist inkognito im zimmer verschwunden und macht was überhaupt??? keine ahnung....
21.20: ich selbst habe meine eigene website aktualisiert mit dem heutigen erlebten, ein paar fotos auf facebook online gestellt und schreibe gerade diesen blogeintrag den ihr hier liest.
21.30: so, um diese zeit ist auch für mich relaxen angesagt, werde noch den schluss von superman anschauen und ca. 22.30 unter die decke schlüpfen. auf ein neuer spannender tag morgen mittwoch, ich habe 5-6 stunden im velosattel auf dem programm, aber erst fängt alles wieder um 07.00 an, genau, denn dann steht simone als erste wieder auf den beinen;-)

05.01.2009

"hi, good job"

in der schweiz ist es mir schon oft passiert, dass ich von fussgängern oder wanderern angeschnauzt worden bin, da ich ihnen beim vorbeirennen etwas zu nahe kam oder sie sich durch mein "anschleichen von hinten"(wie sie es falscherweise nennen) erschrocken haben. hier in tucson ist nichts von solchen sportlerfeindlichkeiten zu merken. im gegenteil: bei unseren lauftrainings in den parks auf den single trails erleben wir täglich ein äusserst sportlerfreundliches verhalten der leute hier. so steht herr und frau amerikaner jeweils schon zur seite, wenn sie uns von weitem daherrennen sehen und wenn wir sie dann kreuzen, wird lautstark gegrüsst und "have a nice day" oder ähnliches zugerufen. es gibt sogar amis, die applaudieren oder die unsere aktivität mit "very good", "good job" kommentieren. so macht es echt spass, in der gegend herumzurennen. es motiviert sogar richtiggehend und wir müssen aufpassen, dass wir während dem vielen grüssen und lächeln nicht stolpern;-)

heute durften simone und ich leider keine freundlichen ami-grüsse entgegennehmen, dafür aber einen relaxten ruhetag geniessen. die sonne zeigte sich am nachmittag wieder, was uns zu einer erkundungstour unserer näherer umgebung bewog. an einem sonnigen plätzchen gabs für mich endlich einen "big american coffee". mhhh, etwas koffein kann nicht schaden für die kommenden vier trainingstage;-) am abend habe ich mich schliesslich noch als köchin zur verfügung gestellt, da joni küchenscheu ist und eli ziemlich platt war (aufgrund des velofährtchens mit joni;-).


04.01.2009

Regnerisches Tucson

Heute Morgen hatten Corinne und ich ein glückliches Händchen mit unserem Training. Genau als wir fertig waren mit unserem intensiven Fahrspiel und den Laufschulübungen, kamen die ersten Regentropfen... Schnell stiegen wir in unseren komfortablen Dogde und düssten nach Hause. Kaum zu Hause angekommen kamen auch die Männer klitschnass vom Velofahren nach Hause (nach nur 45 Minuten) Kurzerhand entschieden Joni und Eli sich, den geplanten Ruhetag auf heute zu verchieben. So machen Corinne und ich Morgen alleine einen Ruhetag, hoffentlich bei besserem Wetter.

Die letzten beiden Nachmittage waren wir Frauen auf den Velo... Wir fuhren dem Rillito River entlang und genossen das schöne Wetter. Leider war es am 2ten Velotag recht windig und wir kämpften mit Gegenwind. Morgen bringen wir mein Mietvelo bereits wieder zurück, denn nach 2mal Velofahren reicht es mir und auch mein Genick und Po sind darüber gottenfroh :-)

Ab Morgen soll das Wetter wieder besser werden, schenken wir dem Wetterbericht glauben und freuen uns auf die verbleibende Tage hier in Tucson.

03.01.2009

Mount Lemmon - Top of Tucson

Heute stand für die Herren der Schöpfung der Mount Lemmon auf dem Programm. Mount Lemmon ist wie in einem früheren Beitrag angesprochen der höchste Pass in der Region. Die 25 Meilen lange Strecke führt über 2000 Höhenmeter hoch zum Wintersportort Summerhaven. Letzterer wurde 2003 von einem der schlimmsten Waldbrände in der Geschichte Arizonas fast vollständig zerstört und befindet sich noch immer im Aufbau, der mit öffentlichen und privaten Gönnerbeiträgen finanziert wird. Wir tragen hier allerdings lediglich dazu bei, dass der Legendenstatus von Summerhaven und damit dem Mount Lemmon auch nach Europa überströmt. Wir starteten bei etwas über 20 Grad im Tal in kurz-kurz-Montur (Strapsen, Peitsche und Ledergürtel liessen wir im Apartment zurück).

Im Nachhinein ist man immer schlauer. Das hat wohl auch der Erfinder dieser Weisheit erst im Nachhinein rausgefunden. Aber - Mist! - sie stimmt. Oberhalb von 7000ft Höhe wurde es aufgrund des auffrischenden Nordwindes derart kühl, dass wir uns dazu gezwungen fühlten, dem Abenteuer ein vorzeitiges Ende zu bereiten. Wir kehrten um, nachdem wir den Pass bis dahin etwa mit einem Schnitt von 16km/h hochgefahren waren. Runter gings dann zügig bei brausendem Gegenwind und etwas viel Verkehr. Aber auch die Abfahrt hatte es in sich. Wir durften auch ein nettes Gespräch mit einer gelifteten amerikanischen Blondine in den späten 40ern führen. Eigentlich war es eher ein Monolog ihrerseits. Als sie mit ihrem grauen Pickup auf meiner Höhe war, liess sie die Scheibe runter und sagte etwa soviel wie "Brabbel, Fluch, Krach!" Auf Englisch, notabene. Als sie mit mir fertig war, fuhr sie vor zu Joni und liess den übriggebliebenen Frust an ihm aus. Sie faselte etwas von "ihr seid nicht alleine auf dieser Strasse", wessen wir uns absolut bewusst waren und brav am rechten Rand runterbrausten.

Als Joni etwas irritiert auf gut Deutsch "Was?" fragte, verschlug es ihr prompt die Sprache und alles, was ihre zarte Zunge noch aussprechen konnte war "Asshole". Das war bisher der erste Fall, in dem wir als Radfahrer offenbar zum Symbol öffentlichen Ärgernisses geworden waren. Ansonsten sind die Amis wirklich meist sehr nett im Umgang mit uns zweirädrigen, minderbemittelten Bewegungsfanatikern. Also an dieser Stelle ein grosses Kompliment an unsere Freunde mit der Kaugummisprache. So kommt es nicht selten vor, dass dich eine gutaussehende Verkäuferin höflich fragt "You vis'tin'?", was in Standardsprache soviel heisst wie "Are you guys visiting Tucson?" Eigentlich eine dumme Frage, aber man bekommt sie ab und zu gestellt.

Anyway, fertig abgeschweift. Der Mount Lemmon wird uns sicher in Erinnerung bleiben - und die Chancen stehen gut, dass wir ihn auch im dritten Zyklus nochmal unter die Räder nehmen - das nächste Mal mit Sicherheit mit Handschühen, Strapsen und vielleicht braucht Joni auch eine Peitsche, um mich etwas anzutreiben...




Take care, Eli

02.01.2009

halbzeit, ein erstes resumé

noch genau eine woche bleibt uns hier in tucson, für trainings und weitere erlebnisse in big america! die hälfte des trainingslagers ist aber bereits vorbei und so will ich doch mal ein kurzes resumé machen. vor der abreise hatte ich alle infos (trainingsmöglichkeiten, stadt...) über tucson für mich selbst mal etwas geordnet und hatte natürlich gewisse hoffnungen/ansprüche, dass sich diese infos dann auch für mich als duathleten und schweizerisch denkender bürger bewahrheiten.

zuerst mal zur stadt respektive zu amerika selbst: ich wusste, tucson ist gross, eher flach und weitläufig gebaut, ist multikulti und aufgeschlossen für sportliche taten. aber zwischen internetinfos und der realität war doch noch ein grosser unterschied. heute sind wir zb 100km velo gefahren, alles in der stadt tucson selbst! manoman, das ist wirklich krass für uns schweizer;-) oder zum radhändler mal 30min mit dem auto hinfahren (und der radhändler ist nicht mal auf der anderen seite der stadt..), hier in tucson normalität, in der schweiz eher unüblich.

trainingsmöglichkeiten: tucson ist ein wintertrainingsort für ausdauersportler aus ganz nordamerika. hier leben rad-oder zb triathlonprofis. ich konnte viele positiven infos bezüglich radfahren und laufen im internet vorgängig finden. pässe und sichere strassen für veloeinheiten, national parks mit trails zum laufen. also das klingt doch gut! nun, nach einer woche trainingslager konnte ich mir ein eigenes bild davon machen. das laufen auf den trails in den park sind wirklich perfekt und es macht jedes mal saumässig spass, dort seine spuren zu hinterlassen. hier konnte ich trails finden, die würde ich am liebsten in die schweiz mitnehmen, naja, geht leider nicht:-(( aber auch hier wieder typisch amerikanisch, man fährt mit dem auto mal schnell über eine halbe stunde zu den parks. das wäre, als würde ich von muhen in sempach ein 1h lauftraining am see machen und dann wieder zurückfahren. wir haben zeit im trainingslager für solche autofährtlis zu den lauftrainingsstätten, der sprit ist billig (1l ca. 50 rappen!), das cruisen auf den highways macht spass, einfach amerikanisch denken und es ist kein problem;-) beim velofahren bin ich ein bisschen enttäuscht. vielleicht habe ich einfach die grösse tucson's unterschätzt, zudem vergessen, dass die amis keine kreisel kennen und an jeder kreuzung ampelanlagen installiert haben. das stört natürlich den trainingsfluss, vorallem wenn man fast jeden km anhalten muss in der stadt. es gibt die schönen strassen schon, aber die sind vorallem ausserhalb tucson's zu finden und da liegt die krugs, unter 3h trainingsdauer kommst du da nicht hin, aussert man fährt wieder mit dem auto zuerst ein stück, aber da hörts dann bei mir doch auf mit dem ewigen autofahren... . na gut, wenigstens sind die ganz schönen radecken in arizona dann auch wirklich jeden km wert, die gegend ist wirklich speziell und ganz anders als europa. noch bleibt uns eine woche zeit, ein paar schöne strassen mehr zu finden!

insgesamt gefällts mir hier in tucson bestens, wir vier haben es gut untereinander und das training läuft bei allen rund. die zweite woche wird nun wohl etwas härter werden, ist man (und frau natürlich auch;-)) doch schon etwas müde von den vergangenen sieben trainingstagen. nichts desto trotz, die wetteraussichten sind bestens bis zur abreise und wir können so weiterhin jeden morgen den sonnenaufgang über tucson vom frühstückstisch aus betrachten und dürfen jedes mal einen neuen, spannenden trainingstag motiviert und gut gelaunt in angriff nehmen.


01.01.2009

ami-tee und weisswein

anfangs woche hatte ich immernoch mit meiner erkältung zu kämpfen, die ich mir kurz vor der abreise nach tucson zugezogen habe. während dem training tropfte die nase, pochte der kopf, es machte so einfach keinen spass. hilfe musste her, der gang in die "pharmacy" war unumgänglich. gar nicht so einfach, in einem riesigen medikamentendschungel das richtige mittel zu finden, vor allem auch, da in amerika zum teil auch solche medikamente käuflich sind, die in der schweiz rezeptpflichtig wären. um nicht etwas allzu grobes zu schlucken, entschied ich mich schliesslich für einen erkältungstee. am abend zuvor getrunken, fühlte ich mich am nächsten morgen bereits deutlich besser. wow, dachte ich, das muss ja ein echtes wunder-teechen sein. noch zweimal ein tee, und ich war wieder fit und munter;-) obs nur der tee war, oder doch auch der viele schlaf und die zeit zur genesung beigetragen haben, sei dahingestellt. auf jeden fall kann ich das training nun wieder richtig geniessen (sogar die intensiven einheiten;-) und fühle mich nach einer woche trainingslager besser denn je;-)

heute gabs- zumindest für die frauen- für einmal eine ganz andere trainingseinheit: wandern.
bei unseren trainings im sabino canyon sahen wir stets an die den canyon umgebenden hügel (oder berge?) hinauf, blieben dann aber eher in tieferen regionen. heute nachmittag nahmen wir zwei frauen uns vor, tucson für einmal "von oben" sehen zu wollen. so fuhren wir "amimässig" cool mit dem van zum sabino canyon, wo wir dann unsere wanderung starteten. zuerst gings mit dem touristen-strom dem canyon entlang, nach ca. einer stunde führte uns ein single trail endlich in die höhe, der ausblick wurde immer besser. wir befanden uns schliesslich auf dem "phoneline-trail", einem eigentlichen höhenweg, welcher uns über ca. 2.7 meilen eine grandiose aussicht in die berge und auf tucson-city bot.
am abend stärkten wir uns mit einem feinen risotto. eli wollte wohl seinen trainingspartner etwas schwächen (oder einfach nur ruhigstellen;-), und schüttete ihm gleich einen mächtigen "gutsch" weisswein über den risotto. mit oder ohne weisswein, die bäuche sind voll, alle sind zufrieden und können dem morgigen tag entspannt entgegensehen